Arbeit

 

Belastung oder doch Stress? Begriffsklärungen

 

Belastung:

In der deutschsprachigen Arbeitswissenschaft hat sich ein Konzept weitgehend durchgesetzt, demzufolge Belastung eine Einwirkungsgröße und Beanspruchung eine Auswirkungsgröße darstellt. Belastung und Beanspruchung werden im weiteren Verlauf in Anlehnung an die Begriffsfestlegung in der Ergonomie (DIN 33405) verwendet:

 

"Psychische Belastung wird verstanden als die Gesamtheit der erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch einwirken."

 

Daraus folgt, dass es sich bei Belastungen also um eine äußere objektive Größe handelt, die unabhängig davon existiert, ob sie von den Betroffenen negativ oder positiv bewertet wird.

 

Beanspruchung:

"Psychische Beanspruchung wird verstanden als die individuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfristige Auswirkung der psychischen Belastung im Menschen in Abhängigkeit von seinen individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand." (Begriffsfestlegung in der Ergonomie - DIN 33405)

 

Nach dieser Definition stellen Beanspruchungen das Resultat der (un)bewussten Verarbeitung von Belastungen durch den Menschen dar und sind demnach individuelle und subjektive Größen.

Von Arbeitspsychologen wird allerdings darauf hingewiesen, dass es sich dabei nicht um einfache Reiz - Reaktionsmuster handelt, sondern dass die Beziehungen zwischen Belastungen und Beanspruchung durch Vermittlungs- und Rückkopplungseffekte vielfältig beeinflusst werden (vgl. z.B. Frieling & Sonntag, 1987; Ulich, 1992).

In der Konsequenz heißt das, dass gleiche Belastungen unterschiedliche Beanspruchungen zur Folge haben können, aber auch, dass unterschiedliche Belastungen sich in gleichen Beanspruchungsfolgen äußern können.

 

 

 

 

  Aktualisiert am 22.4.2009

 

 

 

 

 

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